Bandwurminfektionen beim Hund
Informationen
- verschiedene Echinokkokkenarten, bedeutsam für Jäger/Hunde vor allem:
Kleiner Hundebandwurm (E. granulosus)
Kleiner Fuchsbandwurm (E. multilocularis)
- Infektion immer über Zwischenwirt und Endwirt, der Mensch ist Fehlwirt
- Eier sehr widerstandsfähig (bleiben infektiös trotz einfrieren, erst ab 60 Grad Celsius Abtötung, Desinfektionsmittel wirken nicht)
- Larven schlüpfen im Dünndarm → Wanderung über den Blutweg → Zielorgan ist meist die Leber, hier Finnen/Zystenbildung (Blasen), in denen sich tausende von Köpfen befinden → Tod des Zwischenwirtes → Fraß durch den Endwirt → im Endwirt Entwicklung des adulten Bandwurms → Eiablage beginnt nach circa 5-8 Wochen
Regionale Verbreitung
- Befallsraten bei Füchsen regional sehr verschieden zwischen 5-75%, in Bayern geschätzt jeder 3. Fuchs befallen, vor allem in der Schwäbischen Alb
- Fallzahlen anhand gemeldeter Fälle bei Füchsen und anderen Tierarten 2010-2014:
- Thüringen 1261 Fälle
- Brandenburg 556
- Sachsen-Anhalt 254
- Mecklenburg-Vorpommern 159
- Hessen 22
- Bayern 16
- Schleswig-Holstein 1
- Hamburg 1
- Befallsraten bei Hunden mit unbeaufsichtigtem Freilauf zwischen 2,8-8,1%
- Befallsraten beim Menschen zwischen 24 und 1120 Fälle pro Jahr deutschlandweit
Vorbeugung
- Biosicherheit im Umgang mit dem Fuchs:
- Handschuhe tragen
- Schutzkleidung, Kochwäsche
- Transport in Behältnissen
- bei Verdacht Bluttest auf Antikörper gegen den Kleinen Fuchsbandwurm
- Hunde:
- keine rohen Innereien füttern
- Hygiene im Umgang mit dem Hund
- in Risikogebieten alle 4 Wochen entwurmen mit Wirkstoff Praziquantel