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Foto: Hans-Martin Slopianka, Husum

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Hasenpest (Tularämie)

Auftreten der Hasenpest (Tularämie)
in Nordfriesland)

Bei der sog. "Hasenpest" oder auch "Nagerpest" (In Fachkreisen "Tularämie" genannt) handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die in erster Linie bei verschiedenen Nagetieren und Hasenartigen (Mäuse, Ratten, Bisam, Eichhörnchen, Kaninchen, Hasen etc.) in freier Wildbahn vorkommt. Vereinzelt wurden auch Infektionen bei Wiederkäuern und Fleischfressern nachgewiesen.

Infektionen von Hunden sollen möglich aber sehr selten sein. 

Die Übertragung erfolgt von Tier zu Tier durch direkten Kontakt, Ausscheidungen (Kot) oder auch durch blutsaugende Insekten. 

Infizierte Tiere erkranken nach wenigen Tagen Inkubationszeit mit Fieber, Atembeschwerden und verschiedenen Organveränderungen. Auffällig ist der reduzierte oder fehlende Fluchtreflex ("Hase läuft nicht weg").  Die Tiere verenden oft binnen weniger Tage. 

Die Ausbreitungstendenz dieser Krankheit in der Hasenpopulation ist vergleichsweise gering. Eine seuchenhafte Verbreitung in der Hasenpopulation ist nicht zu befürchten. Auch stellt diese Krankheit keine existentielle Bedrohung für die Hasenpopulation in betroffenen Regionen dar.

 

Die Infektion von Menschen ist  selten, bei direktem Kontakt zu infizierten Tierkörpern oder zu Blut infizierter Tiere aber möglich. Sie hat in Abhängigkeit von der Eintrittspforte verschiedene Verlaufsformen:

Neben grippeähnlichen Symptomen können Hautgeschwüre (bei Infektion über Verletzungen der Haut), Lymphknotenschwellungen, Blasenbildung im Mund- und Rachenraum oder Lungenentzündung (nach Einatmen) sowie Fieber auftreten. Deshalb sollten verendete oder lebensschwach aufgefundene Hasen nicht ohne Schutz (Handschuhe, Mundschutz) berührt werden. 

Beim Garen von Fleisch werden die Erreger der Hasenpest abgetötet. 

 

Bei einem Verdacht auf eine Infektion beim Menschen sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, um möglichst schnell eine entsprechende Untersuchung und ggf. Therapie zu ermöglichen.

 

Der Erreger der sog. "Hasenpest" Francisella tularensis ist in der gesamten nördlichen Hemisphäre verbreitet. In Deutschland wurden 1931 die ersten Erkrankungen beim Menschen festgestellt. Seither werden kontinuierlich im geringen Umfang Fälle festgestellt. 

Aus amtstierärztlicher Sicht spricht bei Beachtung der gebotenen Vorsichtsmaßnahmen nichts gegen die Durchführung von Hasenjagden, sofern erlegte Hasen sinnvoll verwertet (vermarktet) werden können, da auch in scheinbar gesunden Wildpopulationen grundsätzlich jederzeit mit dem Auftreten einer solchen Infektion gerechnet werden kann.

 

Verendet aufgefundene oder lebensschwach erlegte Hasen können nach vorheriger Kontaktaufnahme und Absprache mit der hiesigen Veterinärbehörde (Tel.:04841-67827) zur Untersuchung an das Landeslabor in Neumünster eingesandt werden.

 

Zur Beantwortung weiterer Fragen stehen Ihnen die Tierärzte/innen des Veterinäramtes gerne zur Verfügung.