Inklusive Schule braucht Vielfalt
Der inklusive Gedanke wird schon seit Langem an den nordfriesischen Schulen gelebt. Das kann Thomas Nonn, Schulrat des Kreises Nordfriesland, nur bestätigen.
»Im Zentrum steht dabei ein Menschenbild, das allen die gleichen Rechte und Chancen einräumt, unabhängig von Herkunft, Behinderung oder Hochbegabung. Schaut man sich landesweit um, sind wir in Nordfriesland oft wegweisend und gut aufgestellt. Im Schulalltag begegnen uns dennoch immer wieder neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt«, berichtet Nonn.
Ein regelmäßiger Austausch zwischen den multiprofessionellen Schulteams im Kreisgebiet kann hierbei helfen. Und so kamen im Juni rund 70 Schulleitungen und Lehrkräfte aus Schulen vom Festland sowie den Inseln zum ersten regionalen Fachnachmittag im Tagungszentrum Breklum zusammen. Unter dem Motto »Inklusive Schule braucht Vielfalt – Nordfriesland ist bunt« beschäftigten sie sich vor allem mit der Frage, wie ein gemeinsamer Unterricht in heterogenen Gruppen an Schulen gelingen kann.
Organisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam vom Team der Beratungsstelle Inklusive Schule des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), Felix Müller-Veerse, Schulleiter der Pestalozzi-Schule Husum, Daniela Holtemöller, Schulleiterin des Förderzentrums Südtondern in Niebüll, sowie dem Schulamt des Kreises Nordfriesland.
»Inklusion ist ein gesellschaftlich relevantes Thema, das alle betrifft. Mit dem Fachnachmittag wollten wir vielfältige Impulse für die schulische Inklusion in Nordfriesland geben und den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, sich untereinander auszutauschen und voneinander zu lernen«, verdeutlicht Marcel König, Koordinator der IQSH-Beratungsstelle Inklusive Schule.
Im Vortrag »Also eigentlich dachte ich, die könnten das …« ging es zunächst um die Herausforderungen bei Lernschwierigkeiten im gemeinsamen Unterricht. In sechs Workshops konnten die Schulleitungen und Lehrkräfte im Anschluss ihren persönlichen Werkzeugkoffer anreichern. So widmeten sie sich beispielsweise Themen wie dem »Umgang mit herausforderndem Verhalten im inklusiven Kontext« oder »Traumatisierte(n) Kinder(n) und Jugendliche(n) in der Schule«.
»Mit den Workshops wollten wir die Teilnehmenden dabei unterstützen, Barrieren beim Lernen zu erkennen und abzubauen. Das kann durch einen bewussten und häufigen Perspektivwechsel, aber auch eine direkte, mutige und geduldige Kommunikation gelingen«, so König.