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Foto: Bernd Höfer, Breklum

Kreishaus in der Marktstraße in Husum

22.11.2021

Kreismitarbeiter spenden 2.400 Euro für drei soziale Zwecke

Kleine Beträge mit großer Wirkung: 231 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der nordfriesischen Kreisverwaltung legen jeden Monat die Centbeträge ihrer Gehälter zugunsten eines guten Zwecks zurück. Ist eine namhafte Summe zusammengekommen, wählt der Personalrat aus Vorschlägen der Mitarbeiterschaft aus, wem das Geld zugutekommt.

In diesem Jahr durften sich gleich drei Empfänger über eine Spende in Höhe von jeweils 800 Euro freuen: der Wünschewagen Schleswig-Holstein, Lichtblick Flensburg e.V. sowie Familie Peters aus Tönning. Im Rahmen eines Pressegesprächs am 17. November im Husumer Kreishaus überreichten Silke Wendt, die Vorsitzende des Personalrates, ihre Stellvertreterin Dörte Nommsen sowie Landrat Florian Lorenzen die Schecks.

Wünschewagen Schleswig-Holstein

Für den schleswig-holsteinischen Landesverband des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland e.V. (ASB) nahm Axel Schröter, stellvertretender Landesgeschäftsführer, die erste Spende entgegen. Die bundesweit tätige Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation rief 2014 das Projekt »Wünschewagen« ins Leben. Seit Dezember 2015 fährt der Wünschewagen auch durch Schleswig-Holstein – immer mit dem Ziel, schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase Herzenswünsche zu erfüllen und sie dafür an die jeweiligen Orte zu bringen.

Ein letzter Besuch der alten Heimat Fehmarn, einmal noch Seeluft schnuppern mit Freunden oder ein Wiedersehen mit dem Sohn, gut 250 Wünsche wurden seitdem landesweit wahr. 30.000 Kilometer jährlich legt der rein ehrenamtlich getragene und ausschließlich aus Spenden finanzierte Wünschewagen dabei durchschnittlich zurück. Um die Planung und Durchführung der Fahrten kümmert sich der ASB Schleswig-Holstein.

Landrat Florian Lorenzen lobte bei der Scheckübergabe die liebevolle Arbeit des ASB Schleswig-Holstein und der ehrenamtlichen Wunscherfüller: »Mit dem Wünschewagen gelingt es allen Beteiligten auf beeindruckende Weise, todkranken Menschen ein Lächeln in das Gesicht zu zaubern, ihnen Kraft für das Bevorstehende zu schenken und sie für einen Moment von ihrer oft belastenden Situation abzulenken.«

Lichtblick Flensburg e.V.

Über den zweiten Scheck freuten sich Soeren Hauke, Geschäftsführer und Projektleiter des Vereins Lichtblick Flensburg e.V., und sein Kollege Gerhard Strahlendorf, der die Administration und Verwaltung des Vereins betreut. Seit 21 Jahren unterstützt der Verein Menschen, die sich in akuten Lebenskrisen befinden und suizidgefährdet sind. Dabei setzt er auf eine präventive, schnelle, persönliche und direkte Hilfe – durch Gesprächsangebote oder eine langfristige Krisenbegleitung in Form von Einzelbetreuungen. Sein Wirken reicht bis in den Kreis Nordfriesland hinein.

Lichtblick Flensburg e.V. gehört zu den wenigen Einrichtungen in Schleswig-Holstein, die Suizidpräventionsarbeit für Kinder und Jugendliche anbieten. Der Verein begleitet zudem Angehörige von Suizidopfern im Rahmen einer Selbsthilfegruppe durch die Trauer und bildet ehrenamtliche Krisenhelfer aus.

Für das einfühlsame Engagement zur Reduzierung der Suizidrate über die Grenzen Flensburgs hinaus sprach Landrat Florian Lorenzen dem Verein seinen Respekt aus. Dabei wies er darauf hin, dass jeder Mensch an seine Grenzen stoßen kann – durch Trauer, Ängste, Stress, belastende Lebensereignisse oder andere Auslöser. Umso wichtiger seien dann Menschen, die einem wieder Hoffnung schenken, Halt geben und dadurch Leben retten.

Familie Peters

Den dritten Scheck nahmen Dörte und Christoph Peters aus Tönning entgegen. Das junge Ehepaar wurde im November 2019 zum zweiten Mal Eltern. Entgegen der Prognosen der Ärzte, bewies ihre Tochter trotz schwerwiegender Fehlbildungen echten Kampfgeist und überlebte die Geburt. Jule leidet unter einem seltenen Gendefekt sowie einem Mangel an Muskelstärke und Muskelspannung.

Sie wird über eine Magensonde ernährt, regelmäßig über eine Trachealkanüle beatmet und muss aufgrund einer Schluckstörung immer wieder von Speichelsekret befreit werden, um ihre Atemwege freizuhalten. Seit Oktober 2020 ist die mittlerweile Zweijährige zu Hause bei ihren Eltern, wo sie eine 24-Stunden-Pflege benötigt. An drei Tagen in der Woche übernimmt ein Pflegedienst sie vollumfänglich, an allen anderen Tagen ist er nur nachts im Einsatz. Dörte und Christoph Peters kümmern sich dann tagsüber um die Betreuung.

Bei der Scheckübergabe drückte Landrat Florian Lorenzen seine Freude darüber aus, Familie Peters mit der Spende der Kreismitarbeiterinnen und -mitarbeiter einen Teil der finanziellen Last abnehmen zu können. Jedes Pflegehilfsmittel, jede dringend notwendige Anschaffung, die Physiotherapie oder das Logopädie-Training fordern trotz Übernahme der Krankenkasse immer wieder die Entrichtung eines Eigenanteils. Die Spende wird Familie Peters daher als Zugabe für eine Rampe am Fahrzeug nutzen.

Silke Wendt, Dörte Nommsen und Landrat Florian Lorenzen dankten den Vereinen für ihren unermüdlichen Einsatz für das Wohl anderer. Gemeinsam sprachen sie Dörte und Christoph Peters ihre große Anerkennung für die langen Anstrengungen aus, ihre Tochter Jule bei sich zu Hause pflegen zu können.

Internetseiten und Spendenkonten:

Wünschewagen Schleswig-Holstein - Arbeiter-Samariter-Bund Schleswig-Holstein:
https://www.asb-sh.de/ 
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE49 2512 0510 6600 0010 00
BIC: BFSWDE33HAN

Lichtblick Flensburg e.V.:
https://lichtblick-flensburg.de/ 
Nord-Ostsee Sparkasse
IBAN: DE53 2175 0000 0017 0409 06
BIC: NOLADE21NOS

Familie Peters:
Nord-Ostsee Sparkasse
IBAN: DE32 2175 0000 0163 5117 69
BIC: NOLADE21NOS
Hinweis: Spendenquittungen können nicht ausgestellt werden. Derzeit sucht Familie Peters nach einer gemeinnützig anerkannten Organisation, die Zuwendungsbescheinigungen ausstellen kann und sie hierbei unterstützt.