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Foto: Bernd Höfer, Breklum

Kreishaus in der Marktstraße in Husum

10.09.2014

Sieger des Wettbewerbs »Lied der Nordfriesen« gekürt

Der Wettbewerb »Lied der Nordfriesen« ist entschieden: Am 6. September gaben Kreispräsident Heinz Maurus und Landrat Dieter Harrsen in einer Feierstunde im Schloss vor Husum die vier Gewinner bekannt.

Im Juni hatte der Kreis Nordfriesland zur Einsendung von Texten und neuen Arrangements für das Lied »Gölj – rüüdj – ween« aufgefordert. Es wird als Hymne der Nordfriesen bezeichnet und bei Veranstaltungen der friesischen Minderheit gern gesungen.

Obwohl in Nordfriesland fünf Sprachen im Alltag zu hören sind – Hoch- und Plattdeutsch, Friesisch, Reichsdänisch und Süderjütisch –, gab es die Hymne nur mit friesischem Text. Deshalb wurden singbare Fassungen in den anderen Sprachen gesucht.

30 Texte und sechs Arrangements

Insgesamt 36 Vorschläge von 18 Einsendern konnte der Leiter der Kreismusikschule Nordfriesland, Henning Bock, verzeichnen: 14 hochdeutsche, zehn niederdeutsche und zwei dänische Nachdichtungen, aber keine in Süderjütisch, und sechs neue musikalische Arrangements. Daneben wurden ein neuer friesischer Text, ein englischer, ein Mix verschiedener Sprachen und einer mit einem alternativen Ansatz eingereicht.

»Die meisten Einsender wohnen in Nordfriesland, aber auch aus Hamburg, Berlin, Hanau und Marburg gingen Vorschläge ein«, erklärte Bock. Eine Jury aus Fachleuten wertete die Beiträge aus und entschied sich für Dagny Boysen Geppert, Alt-Duvenstedt (dänischer Text), Marion Petersen aus Hamburg (niederdeutsch), Patrick Winter aus Marburg (hochdeutsch) und das Arrangement der Melodie für Blechbläser von Boris Havkin, Hamburg.

»Damit ist der Kreis einem mehrsprachigen Lied als dauerhaftem Bekenntnis zum Sprachenland Nordfriesland und zur regionalen Identität ein großes Stück nähergekommen«, dankte Kreispräsident Heinz Maurus den Gewinnern.

Der Kreistag entscheidet über die Hymne

Ob und gegebenenfalls in welcher Fassung »Gölj – rüüdj – ween« zur offiziellen Hymne Nordfrieslands erklärt wird, hat nun der nordfriesische Kreistag zu entscheiden.

Es folgen die Texte der Wettbewerbsgewinner. (ACHTUNG: Diese Texte wurden später zum Teil noch einmal überarbeitet. Die endgültige Fassung finden Sie hier.)

Hochdeutsch (Patrick Winter)

Golden im Sommer die Tage gehn,
golden im Herbst jedes Feld
und golden das Haar meiner Annemaleen,
voll Gold und voll Glück unsre Welt.

Rot ist die Sonne und lacht so schön,
rot blüht im Frühling der Klee
und rot sind Wangen von Annemaleen,
vor Liebe, vor Freude, vor Weh.

Blau ist das Wasser von Meer und Seen,
blau ist die Luft, die's umgibt,
und blau sind die Augen von Annemaleen,
die treu unsre Heimat so liebt.

Siehst Du die Fahne von Friesland wehn,
golden, rot, blau fest im Wind,
so wünsche ich Dir, dass wie Annemaleen
sie Glück, Liebe, Treue Dir bringt.

Plattdeutsch (Marion Petersen)

Gold sehn wi abends an’t Himmelstelt,
Gold sehn wie uck opp dat Feld.
Und Goldhoar hett min leeve Annemaleen.
Veel Gold is in Freesland to sehn.

Rood is de Sünn und se lacht so sööt,
rood is de Klee, wenn he blööt.
Und rood sind de Backen vun min leeve Brut,
se süht jo vör Glück sach so ut.

Blau is dat Wodder an Damm und Diek,
blau is de Luff, in de ick kiek.
Und blau sind de Ogen vun mien fiene Deern.
Tosoamholn, datt möcht we hier geern.

Jo, unse Fahn, de is so schön,
schön as min Annemaleen.
Und wünsch ik een Tru, Leev und Glück, lott ick gau
de Fahn weihn in Gold, Rood und Blau.

Dänisch (Dagny Boysen Geppert)

Gylden er himlen en sommerkvæld,
gult lyser agrene vidt,
så gyldne som håret på Anemaleen,
ja, tro mig, på guld er her rigt.

Se, solen rødmer og ler så mildt,
som kløvermarker i flor,
og rød er kinden på min lille brud,
af lykke og elskov, jeg tror.

Her glimter havet bag digets vold,
genspejler himmelens blå,
og blåt dette blik fra min Anemaleen,
den lykke vil aldrig forgå.

Se på vort flag, så smukt det dog er,
smukt som min Anemaleen,
for troskab, for lykke og kærlighed
jeg flager med Gölj, Rüüdj og Ween.

Die Melodie und die friesische Sprachfassung: