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Foto: Bernd Höfer, Breklum

Kreishaus in der Marktstraße in Husum

19.10.2021

Erste Jugendvollversammlung erarbeitet Ideen zum Mitgestalten auf Kreisebene

Junge Menschen bewegen viele gesellschaftliche Themen – sie wollen mitreden und mitgestalten. Das hat die erste Jugendvollversammlung Nordfrieslands am 27. September gezeigt. Eingeladen hatten der Kreis Nordfriesland und der Kreisjugendring.

38 Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren waren in die Aula der Beruflichen Schule in Husum gekommen. Gemeinsam suchten sie nach Formaten, die es jungen Nordfriesinnen und Nordfriesen künftig ermöglichen, direkter Einfluss auf die Entwicklung des Kreises zu nehmen.

Dabei hatten die Klassen- und Schulsprecher, Mitglieder politischer Jugendorganisation sowie Ehrenamtliche in Vereinen eine genaue Vorstellung davon, was sich in ihrer Heimat verbessern kann. Beispielhaft nannten sie Klima- und Umweltschutz, einen günstigen Personennahverkehr, mehr soziale Gerechtigkeit und Digitalisierung sowie ein wachsendes Angebot für die LGBTQ-Community.

Gewollt: Mitmischen, Gestalten und Verändern

»Die Bevölkerung besteht nicht nur aus Erwachsenen, sondern genauso aus jungen Menschen, die das gleiche Recht haben, mitzureden. Bislang fehlen dafür dauerhafte Rahmenbedingungen«, hielt Landrat Florian Lorenzen bei der Begrüßung fest. Umso begeisterter sei er von der Idee gewesen, eine Jugendvollversammlung ins Leben zu rufen, die Vorschläge für Beteiligungsformen erarbeitet.

Wie sehr sich die Politik den Input der jüngeren Generation wünscht, zeigt der 2018 gefasste Beschluss des Kreistages, eine aktive Kinder- und Jugendbeteiligung zu etablieren. Dafür wurde ein Budget von 10.000 Euro zur Verfügung gestellt. Dem daraufhin geformten Arbeitskreis schlossen sich Vertreter politischer Jugendorganisationen, der Jugendzentren, des Kreisjugendrings, der Kreistagsfraktionen sowie der Kreisverwaltung an. Sie entwickelten die Jugendvollversammlung gemeinsam.

Erfolgsmodelle machen Mut

Wie gelungene Jugendbeteiligung aussehen kann und welche Formen es gibt, davon konnten sich die Teilnehmer an Thementischen überzeugen. Fünf Erfolgsmodelle standen im Fokus: der Kinder- und Jugendbeirat Ahrensburg, der Norstedter Jugendgemeinderat, das Jugendwerk im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, das Planspiel »Jugend im Kreistag« des Kreises Dithmarschen sowie die Jugendaktionskonferenz-SH.

Erarbeitung geeigneter Formate

Doch wie genau soll die künftige Beteiligung auf Kreisebene aussehen? Dass der Kreativität im Bezug auf Ideen und Wünsche keine Grenzen gesetzt waren, bewiesen die Jugendlichen in einer gründlichen Diskussion. So konnten sie sich beispielsweise ein kreisweites Gremium vorstellen, das Anträge entwickelt und in den Kreistag einbringt. Ob Online-Sitzungen, eigene Ausschüsse, digitale Wahlen oder wechselnde Mitglieder, denkbar war für die Gruppe vieles.

Nun ist die Politik gefragt

Danny Greulich, Abgeordneter im nordfriesischen Kreistag, versprach, die Ideen der Jugendvollversammlung am 12. November in Garding dem Kreistag vorzustellen, und lud die Gruppe zu der Sitzung ein.