Weit über 90 Prozent aller Fußbälle werden unter oft menschenunwürdigen und gesundheitsschädigenden Bedingungen angefertigt – zumeist in Pakistan. Doch es gibt auch eine Alternative. Referent Robert Weber erläuterte am Beispiel einer pakistanischen Firma die Produktionsstandards, die vor Ort erfüllt werden müssen, um Sportbälle unter dem »Fairtrade-Label« vermarkten zu können.

Dazu gehören: eine ausreichende Entlohnung der Belegschaft, hohe Arbeitsschutzauflagen und Produktionsmaterialien, die auf Schadstoffe geprüft wurden. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Teilnahme an Bildungsprojekten, eine medizinische Grundversorgung sowie günstige Einkaufsmöglichkeiten für Grundnahrungsmittel.

Auch Themen wie gewerkschaftliche Organisation und Gleichberechtigung fördert der Betrieb. Für Weber ist es ein beispielhaftes Vorgehen in der Ballproduktion: ein Fokus auf die Armutsbekämpfung, die Einkommenssicherung sowie die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung zugleich.

Für fair gehandelte Sportbälle spricht jedoch viel mehr, wie der Referent festhielt. In der Qualität unterscheiden sie sich nicht zu konventionell hergestellten Exemplaren. Davon konnten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer vor Ort selbst überzeugen. Und auch im Preis sind sie für Sportvereine oder Schulen nicht teurer als herkömmlich produzierte Bälle. Die anschließende Diskussion drehte sich daher darum, wie man hierzu mehr Aufklärungs- und Bildungsarbeit leisten könne.

Weitere Auskünfte zum Thema »faire Bälle« sind beim Sprecher der Fairtrade-Steuerungsgruppe Martin Maier-Walker (martin.maier-walker@posteo.de) erhältlich.

Mit dem Vortrag läutete die Fairtrade-Steuerungsgruppe den Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen ein, die sie im Rahmen des Zertifizierungsprozesses zum »Fairtrade-Kreis« plant. Die nächste Aktion: die Wanderausstellung »Fit for fair – Sport trifft fairen Handel«, die vom 4. bis 21. Oktober in der Husumer Stadtbücherei sowie vom 24. Oktober bis 4. November in Niebüll zu sehen sein wird. Der Ausstellungsort in Niebüll wird rechtzeitig bekanntgegeben.