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Fairtrade Zertifizierungsfeier

Die Zertifizierung hält fest, dass der Kreis Nordfriesland und seine lokalen Fairtrade-Partnerinnen und -Partner fair hergestellte und gehandelte Produkte – beispielsweise Kaffee oder Schokolade – nutzen beziehungsweise anbieten. Zudem betreiben sie im Sinne des fairen Handels gezielt Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit. Mit an Bord sind in Nordfriesland bislang 79 Einzelhandelsunternehmen, 14 Gastronomen, drei Schulen, sieben Vereine und zwei Kirchengemeinden – und die Zahl soll steigen.

Vorbilder für den Einsatz des Kreises waren gleich fünf »Fairtrade«-Pioniere in der Region: die Städte Niebüll (seit 2017 zertifiziert) und Husum (seit 2020), die Gemeinden Hallig Hooge (seit 2017) und St. Peter-Ording (seit 2022) sowie der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Nordfriesland. Vertreter der Fairen Fünf brachten als Mitglieder der kreisweiten Steuerungsgruppe ihre Erfahrung – sowohl mit dem Zertifizierungsprozess als auch mit der inhaltlichen Arbeit zum Thema fairer Handel – in das Vorhaben mit ein.

»Gemeinsam haben wir mit der Kreisverwaltung an der Erfüllung der Bewerbungskriterien gearbeitet. Die Auszeichnung ist ein wichtiger Zwischenschritt. Jetzt geht es für uns darum, den Gedanken des fairen Handels und der Nachhaltigkeit in Nordfriesland in die Fläche zu tragen – mit Aktionen, durch Gespräche und Vernetzung. Unser Ziel ist es, weitere Unternehmen, Gastronomen, Einrichtungen, Vereine, aber auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu begeistern. Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr können wir dabei helfen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzentinnen und Produzenten sowie ihrer Beschäftigten im globalen Süden zu verbessern«, verdeutlichte Martin Maier-Walker, der als einer der Sprecher der kreisweiten Steuerungsgruppe durch die Veranstaltung führte.

Fünf Schritte zur Zertifizierung

Während der Veranstaltung blickte die Steuerungsgruppe mit den Gästen auf den bisherigen Weg zurück. Bis zur Auszeichnung als »Fairtrade-Landkreis« mussten fünf Kriterien im Zertifizierungsverfahren erfüllt werden. Erstens: der offizielle Beschluss des Kreistages. Diesen fassten die Abgeordneten im Dezember 2020. Zweitens: die Gründung einer kreisweiten Steuerungsgruppe. Sie formte sich im Mai 2022 und ist die Herzkammer und der Tempogeber der Kampagne.
Außer dem Beschluss des Kreistages und der Gründung einer Steuerungsgruppe galt es, auf dem Weg zur Zertifizierung weitere Kriterien zu erfüllen. So mussten lokale Akteure – Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomiebetriebe und Bildungseinrichtungen – zum Mitmachen gefunden werden.

Und zu guter Letzt sollte bereits vor dem Meilenstein der Zertifizierung die erste Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Gesagt, getan: Die Auszeichnung zum »Fairtrade-Landkreis« gilt nun für zwei Jahre. Bei der weiteren Erfüllung der Voraussetzungen kann der Kreis Nordfriesland jedoch immer wieder zertifiziert werden. Das neue Fairtrade-Logo des Kreises Nordfriesland, das während der Feier vorgestellt wurde, soll ebenfalls dazu beitragen, die Initiative des Kreises künftig in den Fokus zu rücken.

Erster Fokus auf dem Sport

Bereits vor der offiziellen Auszeichnung entschied sich die Steuerungsgruppe, ihren ersten Fokus neben der allgemeinen Aufklärungsarbeit auf den Bereich Sport zu richten. Weit mehr als 90 Prozent aller Bälle und Sportkleidung werden unter oft menschenunwürdigen und gesundheitsschädigenden Bedingungen angefertigt. Dabei gibt es mit fair produzierten Sportbällen und Sportkleidung eine gute Alternative – die Wenigsten wissen jedoch davon. »Das wollen wir unter anderem gemeinsam mit dem Kreissportverband ändern und zukünftig verstärkt mit Schulen und Sportvereinen zusammenarbeiten. So erreichen wir mit dem Thema fairer Handel jüngere und ältere Generationen gleichermaßen und können das Bewusstsein vieler Menschen für Fairtrade und Nachhaltigkeit schärfen«, erläuterte Maier-Walker.