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Foto: Bernd Höfer, Breklum

Kreishaus in der Marktstraße in Husum

Nachhaltigkeitsindikatoren  (Arten und Bedeutung)

Nachhaltigkeit zielt auf ein Wirtschaften innerhalb planetarer und sozialer Grenzen. Der gesellschaftliche Zustand kann durch repräsenativ gemessene Merkmale beschrieben werden. Das Monitoring der sozialen, ökologischen und ökonomischen Entwicklung anhand definierter Kriterien und Messgrößen wird zum Ausgangspunkt einer regionalen Nachhaltigkeitsstrategie. Davon abgeleitete Ziele stehen am Beginn eines Nachhaltigkeitsmanagements, d.h. der Integration von Konzeten und Instrumenten zur Verbesserung sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte. Dabei kommen Indikatoren oder Kennzahlen zu Zustand, Maßnahmen und deren Wirkung zum Tragen.

(s. Bertelsmann-Studie 2020 - Wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement in Kommunen: Einflussfaktoren und Effekte der Nutzung von Indikatoren)

1. Zustandsindikatoren (Impact)

Zustandsindikatoren bilden ab, welche langfristige Entwicklung sich im Hinblick auf die Lage von Umwelt (z.B. Artenvielfalt), Gesellschaft (z.B. Kinderarmut) und Wirtschaft (z.B. Beschäftigungsquote) abzeichnet. Außerdem kann abgebildet werden, welcher Druck auf diese Faktoren ausgeübt wird (z.B. Fahrzeugdichte, Abfallaufkommen) oder welche Entlastungen erbracht werden (z.B. Betreuungsquote in Kindertagesstätten).  [PSR-Ansatz der OECD]

Aus den Zielformulierungen der SDGs abgeleiteten kommunalen Zustandsindikatoren kommt eine besondere Bedeutung zu:

  • Wenige ausgewählte Indikatoren konkretisieren durch Zielwerte, was erreicht werden soll.
  • Sie geben für alle Beteiligten die Richtung vor, erfüllen damit die Ziele mit Leben.
  • An ihnen lassen sich kreativ Maßnahmen diskutieren und entwickeln.
  • Sie fokussieren die Diskussionen auf wesentliche Informationen.
  • Ziele und Wirkungen werden durch Indikatoren überprüfbar.

2. Prozessindikatoren

2.1 Wirkungsindikatoren (Outcome)

Für eine zielgerichtete Steuerung der Entwicklung sind wirksame Maßnahmen und Projekte erforderlich. Durch Beschreibung und Messung der wichtigsten Wirkungsfaktoren kann der Erfolg einer Maßnahme kurz- und mittelfristig gemessen und ggf. nachgesteuert werden. Das ist Voraussetzung für einen effizienten  Einsatz personeller und finanzieller Ressourcen (Input). Produkte und Leistungen (Output) können angepasst oder Ressourcen ggf. anderweitig eingesetzt werden.

(Nähere Informationen siehe: Phineo Kursbuch Wirkung)

2.2 Leistungsindikatoren(Output)

Nachhaltigkeit lebt davon, dass alle mitmachen: Nachhaltige Entwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die in allen Lebensbereichen ein langfristiges Engagement vieler Akteure erfordert – Bund, Länder, Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Im Sinne dieser gesamtgesellschaftlichen Mitverantwortung können Beiträge des Kreises, der Gemeinden und anderer Institutionen oder Akteure durch Leistungsindikatoren gemessen und dargestellt werden. Die Bedeutung jedes individuellen Beitrages wird damit sichtbar und sich gegenseitig verstärkende Aktivitäten gefördert. Leistungserbringer werden durch aufgezeigte Wirkungen motiviert, andere Akteure zu eigenen Beiträgen animiert und die Zusammenarbeit durch erkennbare Synergien insgesamt gefördert.

Ein Wirkungsanalyse-System gehört zu den 5 Erfolgsfaktoren gemeinsamen Wirkens (s. Gemeinsam wirken - Systematische Lösungen für komplexe Probleme):
  • Gemeinsame Zielsetzung
  • Gut ausgestattete Koordinationsstelle 
  • Gemeinsames Wirkungsanalyse-System 
  • Sich gegenseitig verstärkende Aktionen
  • Kontinuierliche Kommunikation

Seit 2021 gibt es den Berichtsrahmen für kommunale Nachhaltigkeitsberichte (DNK Berichtsrahmen nachhaltige Kommune).