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Insektenschutzmaßnahmen in Nordfriesland

Sie sind ein Verein, Verband oder kommunaler Träger und haben ein tolles Projekt zum Schutz der Insekten im Kopf? Erkundigen Sie sich jetzt, ob Ihr Projekt förderfähig ist. Der Kreis Nordfriesland stellt seit mehreren Jahren Fördergelder bereit, die Maßnahmen zum Insektenschutz finanzieren.

Lesen Sie hier, welche Maßnahmen förderfähig sind und senden Sie Ihren vollständigen, formlosen Förderantrag bis zum 31. Oktober dieses Jahres an den Fachdienst Klimaschutz und nachhaltige Raumentwicklung oder nutzen Sie unseren Antragsvordruck aus dem Downloadbereich.

Sie haben Fragen zur Antragsstellung? Dann kontaktieren Sie uns gerne.

Fragen und Antworten zum Fördertopf

Wer ist antragsberechtigt?

Antragstellende können Kommunen, kommunale Einrichtungen, Vereine und Verbände aus dem Kreisgebiet Nordfriesland sein. Privatpersonen sind nicht antragsberechtigt. 

Welche Maßnahmen sind förderfähig?

  • Wissenschaftliche Vorarbeiten wie beispielsweise Kartierungen oder die Erstellung von Konzepten zur Pflege oder Aufwertung von Insektenlebensräumen.
  • Anschaffungskosten für die Anlage von Blühflächen.
  • Anschaffungskosten für das Pflanzen von möglichst unterschiedlichen standortgerechten und heimischen Obstbäumen. Die maximale Fördersumme beträgt 50 Euro je Obstbaum gefördert; das Befestigungsmaterial je Obstbaum kann zusätzlich mit bis zu 35 Euro gefördert werden. Das Befestigungsmaterial ist entsprechend der Baumgröße zu wählen.
  • Anschaffungskosten für das Pflanzen von möglichst unterschiedlichen standortgerechten und heimischen Straßenbäumen, zum Beispiel Bergahorn, Rotbuche, Vogelkirsche, Esche und viele mehr. Die maximale Fördersumme je Straßenbaum beträgt 200 Euro; das Befestigungsmaterial kann zusätzlich mit bis zu 50 Euro je Baum gefördert werden. Das Befestigungsmaterial ist entsprechend der Baumgröße zu wählen.
  • Projekte mit umweltpädagogischem Schwerpunkt, sofern dies mit konkreten Maßnahmen verbunden ist, wie beispielsweise die Anlage eines Hochbeets oder Insektenhotels.
  • Ggf. sind auch andere Maßnahmen förderfähig. Kontaktieren Sie uns gerne mit Ihrer Idee!
  • Personal- und Maschinenkosten können in Höhe von bis zu 10% der Gesamtkosten gefördert werden. 

Wie beantragen Sie die Förderung?

Zuallererst dürfen Sie mit Ihrem Projekt noch nicht begonnen haben.

Um Ihre Förderung zu beantragen, schicken Sie uns bis zum 31. August einen vollständigen, formlosen Förderantrag per Email oder Post. Dieser sollte die Maßnahmen, die Sie umsetzen wollen, vollständig und nachvollziehbar beschreiben, sowie eine realistische und belastbare Kostenkalkulation und möglichst Fotos und Kartenmaterial (z.B. handschriftliche Skizzen) zu den betroffenen Flächen beinhalten. Um Ihre Anfrage bearbeiten zu können, benötigen wir natürlich auch Ihre Kontaktdaten.

Wir bereiten Ihren Antrag dann für den Umwelt- und Energieausschuss des Kreises Nordfriesland vor, denn dieser entscheidet über ihren Förderantrag. Wenn über Ihren Antrag positiv entschieden wurde, erhalten Sie von uns einen Zuwendungsbescheid und können anschließend mit Ihrem Projekt zum Insektenschutz beginnen.  

Gibt es eine Unter- oder Obergrenze der Fördersumme?

Die Mindestfördersumme beträgt 250 Euro. Eine Höchstgrenze gibt es nicht. Jedoch entscheiden wir in Einzelfällen, ob eine Fördersumme abgeändert werden muss, um allen Antragsstellenden eine Förderung und die Umsetzung ihres Vorhabens zu ermöglichen. Im Jahr 2025 stehen insgesamt 50.000 Euro an Fördergeldern für den Insektenschutz zur Verfügung.

Noch keine Idee? Lassen Sie sich inspirieren von anderen Projekten, die der Kreis bereits unterstützt hat.

Unterstützung des landesweiten Projekts "Blütenbunt Insektenreich"

Seit 2020 fördert der Kreis Nordfriesland das Projekt „Blütenbunt-Insektenreich“. Das Projekt wird zusätzlich über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und hat eine Laufzeit von 6 Jahren. Im Rahmen des Projektes unterstützt die Stiftung Natur-schutz Schleswig-Holstein Städte dabei, die eigenen Grünflächen aufzuwerten. Mitarbei-tende des Deutschen Verbands für Landschaftspflege beraten Flächeneigentümer im ländlichen Raum und legen gemeinsam mit ihnen blütenreiche Wiesen an. Die Flächen sollen eine Mindestgröße von 1.000 Quadratmetern aufweisen und über mindestens fünf Jahre bestehen bleiben. Ausgleichsflächen, landwirtschaftliche Flächen sowie Gär-ten können leider nicht berücksichtigt werden. Eingebettet sind diese Aktivitäten in um-fangreiche Bildungsangebote für weiterführende Schulen durch die Forschungswerkstatt der Universität Kiel. Über ein Meldeportal auf der Internetseite des Projektes können Funde von Insekten dokumentiert werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Projekts “Blütenbunt Insektenreich“.

Modellgemeinde „Insektenfreundliches Pellworm“

Mehrere Initiativen auf der Insel Pellworm setzen sich für die Insekten auf Nordfrieslands drittgrößter Insel ein. Ein Ziel war es zunächst, die gemeindeeigenen Grünflächen so zu pflegen, dass die Artenvielfalt davon profitiert. Modellhaft sollte so der Schritt zur „Insektenfreundlichen Gemeinde“ begangen werden. Ein Fachplanungsbüro erstellte in Begleitung des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) eine Bestandsaufnahme, die Aufstellung eines Flächenkatasters, eine ökonomisch/ökologische Betrachtung und letztlich ein Handbuch für die Bauhofmitarbeitenden. Die Kosten für die notwendige Umstellung der Pflegegerätschaften des Bauhofes trug die Gemeinde Pellworm. Der Kreis Nordfriesland förderte das Konzept für die „Insektenfreundliche Modellgemeinde Pellworm“ mit etwa 21.000 Euro.
Das Konzept der Gemeinde Pellworm zum Lesen und herunterladen finden Sie hier.
Weitere Informationen zum Insektenschutz auf Pellworm finden Sie auf der Internetseite der Gemeinde.

Konzept zur insektenfreundlichen Grünflächenpflege in der Gemeinde Koldenbüttel

Die Gemeinde Koldenbüttel setzt sich seit Längerem dafür ein, die Artenvielfalt auf ihren Grünflächen zu erhöhen. Allerdings bedurfte es mittelfristig eines fachlich fundierten Konzepts.
Ein Fachbüro führte 2020 eine professionale Bestandsaufnahme der gemeindeeigenen Grünflächen durch. Daraus entstanden ein Flächenkataster und ein Maßnahmenkatalog inklusive einer ökonomisch-ökologischen Betrachtung. Außerdem entwickelten die Fachleute ein Handbuch für die zukünftige Anlage und Pflege artenreicher kommunaler Flächen für die Mitarbeitenden im Bauhof.
Der Kreis Nordfriesland förderte die Erstellung des Konzeptes mit 10.000 Euro.
Das Konzept der Gemeinde Koldenbüttel können Sie sich hier ansehen und als PDF-Datei herunterladen.

Insektenfreundliche Maßnahmen auf Nordfriesischen Friedhöfen

Friedhöfe sind mehr als ein Ort der Einkehr und der Trauer, denn sie können auch Raum für Artenvielfalt in Städten und Gemeinden bieten. Das Ev.-Luth. Nordfriesische Friedhofswerk betreut seit 2017 zahlreiche Friedhöfe im nordfriesischen Kreisgebiet. Seitdem setzt es sich dafür ein, die Artenvielfalt auf den Friedhöfen zu steigern. Blumensaatmischungen bereichern Rasenflächen und es wurden zusätzliche Bäume gepflanzt.
Seit 2021 schaffen nun über 15.000 Blumenzwiebeln, mehr als 1.300 Stauden und Sträucher sowie 49 Bäume auf 27 Friedhöfen in Nordfriesland noch mehr Lebens- und Nahrungsräume für Insekten. Der Kreis Nordfriesland unterstützte das Vorhaben mit über 12.500 Euro.
Weitere Informationen über seinen Einsatz für die Artenvielfalt auf seinen Friedhöfen stellt das Nordfriesische Friedhofswerk auf seiner Internetseite vor.

Ackerrandstreifen auf Amrum durch den Öömrang Ferian und die Schutzstation Wattenmeer

Auf der Insel Amrum initiierten der Öömrang Ferian und die Schutzstation Wattenmeer 2020 einjährige Ackerrandstreifen. Darauf wurde keine Blühmischung und kein zusätzliches Saatgut ausgebracht und die Fläche wurde auch weder gedüngt noch mit Pestiziden behandelt. Stattdessen konnten die Samen, die noch im Boden vorhanden waren, keimen und wachsen. Im Sommer wurden die Ackerrandstreifen botanisch kartiert; dabei stieß man auf mehrere gefährdete Arten.
Bei Norddorf erwuchs im Sommer 2020 zudem aus einem Haferfeld ein Blumenacker: Der Hafer wurde so geerntet, dass die vielen Wilden Stiefmütterchen, die dort ebenfalls wuchsen, unbeschadet blieben. Im Spätsommer nutzten Dutzende Exemplare des selten gewordenen Perlmuttfalters diese Blütenwiese. Der Kreis Nordfriesland förderte das Projekt mit etwa 20.000 Euro.

Insektenfreundliche Aufwertung von öffentlichen Flächen durch den BUND

2019, 2020 und 2021 pflanzte die Kreisgruppe des BUND Stauden, Gebüsche auf den Flächen von Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Flächen und installierte einzelne Insektenhotels. So entstanden - teilweise unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern - Nahrungs- und Nistmöglichkeiten.
Um eine längerfristige und breite Wirkung der Maßnahmen in der Öffentlichkeit zu gewährleisten, führte der BUND die Maßnahmen stets auf kommunalen Flächen durch. Der Kreis Nordfriesland förderte die Arbeit des BUND in diesem Zeitraum mit je 5.000 Euro pro Jahr.
Eine Übersicht über die durchgeführten Maßnahmen präsentiert der BUND Nordfriesland auf seiner Internetseite.