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Foto: Bernd Höfer, Breklum

Kreishaus in der Marktstraße in Husum

07.06.2023

Verleihung der Fluthelfer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz an 81 Nordfriesen

Im Juli 2021 fuhren 81 Nordfriesinnen und Nordfriesen 900 Kilometer weit nach Süden, um im Ahrtal Katastrophenhilfe zu leisten. Am Montag, dem 5. Juni 2023, zeichnete Landrat Florian Lorenzen sie im Husumer Nordsee-Congress-Centrum mit der Fluthelfer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz aus.

Nach massivsten Regenfällen prägten damals Wasser, Schlamm, Geröll, zerstörte Häuser, Straßen und Autos das Bild vor Ort. Moderne Wohnungseinrichtungen waren in kürzester Zeit in nassen Sperrmüll verwandelt worden. Viele Menschen hatten alles verloren, 180 starben in den Fluten.

»Sie haben Schmerz, Ratlosigkeit und Verzweiflung gesehen – aber auch Hoffnung und Mut zum Anpacken«, erinnerte Florian Lorenzen in seiner Begrüßungsrede und fuhr fort: »Diese Hoffnung war großenteils Ihnen zu verdanken und den vielen anderen Hilfskräften, die sich, wie Sie, auf ehrenamtlicher Basis auf den Weg gemacht hatten, um zu helfen.«

Die Nordfriesen gehörten zu den Einsatzkräften der Sanitäts- und Betreuungseinheiten des DRK-Kreisverbandes, zur Feuerwehrbereitschaft und zum Löschzug Gefahrgut sowie zur Psychosozialen Notfallversorgung.

So groß war die Not vor Ort, dass es den dort Zuständigen teils kaum gelang, die eingetroffenen Helfer zu koordinieren und zielgerichtet einzusetzen. »Angesichts fehlender Einsatzaufträge haben Sie das einzig Richtige getan: Sie haben sich selbst Arbeit gesucht, sich mit örtlichen Feuerwehren zusammengetan und teils selbstständig Einsätze, Brandwachen und andere Maßnahmen übernommen«, würdigte der Landrat die Leistung der Nordfriesen. Die Betreuungseinheiten versorgten und bekochten alle Einsatzkräfte im Bereitstellungsraum. Einsatz-Uniformen wurden gewaschen und Fahrzeuge gereinigt und desinfiziert. Havarierte Fahrzeuge wurden geborgen und teilweise in Kellern nach Vermissten gesucht.

Die Kräfte der Psychosozialen Notfallversorgung betreuten die Einsatzkräfte und halfen so mit, ihre Arbeitskraft trotz vieler furchtbarer Erlebnisse und ungeheurem Stress zu erhalten. Die meisten arbeiteten fünf Tage im Katastrophengebiet, manche sogar zehn Tage.

»Das war eine gewaltige Leistung, für die Ihnen höchster Respekt und tiefste Dankbarkeit gebühren«, hob Lorenzen hervor. Als Ausdruck dieser Dankbarkeit ließ die rheinland-pfälzische Landesregierung Urkunden und Erinnerungs-Medaillen herstellen und bat  die Landräte und Oberbürgermeister in den Kreisen und Städten, aus denen die Helfer kamen, sie zu überreichen.

Zu dem Dank der betroffenen Region gesellte der Landrat auch den Dank des Kreises Nordfriesland. »Sie haben ein Licht angezündet, wo zuvor tiefste Dunkelheit war, und vielen den Glauben an die Zukunft zurückgegeben. Das war eine großartige Leistung, vor der noch Ihre Enkel und Urenkel den Hut ziehen werden«, unterstrich Florian Lorenzen.

Gemeinsam mit den Stellvertretenden Kreiswehrführern, Björn Hufsky und Volker Sievers, dem Kreisbereitschaftsleiter des DRK, Tom Heider, sowie Boye Hach, Daniel Gerber, Christian Freitag und Paula Rugullis aus dem Bereich Brand- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung überreichte er den 59 erschienenen Helfern ihre Medaillen und Urkunden. Im Anschluss lud der Kreis zu einem Essen ein.