Nordfriesischer Katastrophenstab übt Sturmflut-Szenario
Vom 10. bis 12. März 2025 fand im Husumer Kreishaus eine Übung des Führungsstabs des Landrates statt. Mit im Gepäck hatten die Fachleute der Landesfeuerwehrschule in Harrislee ein Sturmflut-Szenario im Kreis Dithmarschen, das kurz vor Weihnachten spielte. Es setzte sich aus etlichen lebensnahen Gefahrenlagen zusammen, auf die der Führungsstab reagieren musste.
Mitarbeitende der Kreisverwaltung sowie Vertreterinnen und Vertreter des LKN.SH, der Feuerwehr, des THW, der Landespolizei, der Bundeswehr, des DRK, des Klinikums Nordfriesland, der Psychosozialen Notfallvorsorge sowie der Regieeinheit Information und Kommunikation des Katastrophenschutzes arbeiteten Hand in Hand. Sie nahmen sich im Stab zahlreicher Aufgaben an: darunter der Organisation und der Nachführung frischer Hilfskräfte, der aktuellen Lagekarte, der Versorgung mit Material, der Pressearbeit, der technischen Kommunikationswege, der Bereitstellung von Evakuierungsunterkünften sowie der Auswertung und der Weitergabe eingehender Nachrichten.
Für alle Beteiligten gab es genug zu tun, schließlich kam es im Verlauf des Szenarios zu einem Bruch des Eiderdamms südlich des Eidersperrwerks. Die Folge: Im Bereich des Wesselburenerkoog und des Karolinenkoogs stieg das Wasser so hoch, dass die dortige Bevölkerung evakuiert werden musste. Stromausfälle, Verkehrsunfälle, Straßensperrungen und herumfliegende Gegenstände im restlichen Kreisgebiet verschärften die Lage zusätzlich. Im Minutentakt trafen Meldungen ein, die die rund 30 Übenden ins Schwitzen brachten.
Lief die Kommunikation zwischen den Stabsfunktionen reibungslos? Kamen sie inhaltlich auf die richtigen Ansätze? Stimmte die Prioritätensetzung? Wurde die Öffentlichkeit unverzüglich über die wichtigsten Ereignisse informiert und vor allem wie? Diese und weitere Aspekte wurden fortlaufend von den Übungsleiterinnen und -leitern der Landesfeuerwehrschule überwacht.
Am Ende der Übung waren sie mit dem Katastrophenabwehrstab des Kreises Nordfriesland sehr zufrieden. Erwartungsgemäß wurden allerdings auch Verbesserungspotenziale benannt, an denen es nun zu arbeiten gilt – etwa eine zentrale Darstellung der Pegelstände und Wetterprognosen oder verständlicher ausgefüllte Meldungsnotizen, um Missverständnisse und Doppelbearbeitungen zu vermeiden. Die nächste größere Übung soll 2026 stattfinden.