Schülerbeförderung: Kreis und Verkehrsunternehmen arbeiten an Verbesserungen
Seit Montag läuft es an manchen Stellen im nordfriesischen ÖPNV nicht mehr rund. Ursache sind Änderungen, die zu Beginn jedes Schuljahres erforderlich sind, um die Busfahrpläne unter anderem an die sich jährlich verändernden Schülerströme anzupassen. Darüber hinaus erfolgte im nördlichen Bereich eine Umstellung auf dreistellige Liniennummern, um eine landeseinheitliche Regelung umzusetzen.
»Es ist unmöglich, dieses außerordentlich feingesponnene Netzwerk von Hunderten Verbindungen im Vorhinein perfekt zu planen. Einen Nachsteuerungsbedarf wird es immer geben«, erläutert Landrat Florian Lorenzen.
Weil in diesem Jahr besonders viel geändert werden musste, erreichen den Kreis und die Verkehrsunternehmen Autokraft und Rohde – sie stellen die Fahrpläne gemeinsam auf – zurzeit besonders zahlreiche Fragen, Hinweise und Kritikpunkte.
»Manches können unsere Fachleute sofort am Telefon aufklären. Anderes besprechen sie so schnell wie möglich mit den Verkehrsunternehmen, um eine Lösung zu finden«, berichtet Lorenzen.
Er weist jedoch auch auf die Schülerbeförderungssatzung des Kreises hin: Danach sind für Grundschüler Wege von bis zu zwei Kilometern bis zur nächsten Bushaltestelle grundsätzlich zumutbar. Für Schüler der weiterführenden Schulen sind es bis zu vier Kilometer. Diese Grenzen gelten seit Jahrzehnten unverändert. Auch in den anderen Kreisen in Schleswig-Holstein gibt es vergleichbare Regelungen.
Dem Landrat ist bewusst, dass die Beurteilung, ob der Weg zur Schule oder zur nächstgelegenen Haltestelle sicher ist, bei Eltern unterschiedlich ausfällt und auch davon abhängt, inwieweit ein Kind Verkehrssituationen bereits richtig einschätzen kann. Letztlich liege es immer in der Verantwortung der Eltern zu entscheiden, ob sie ihr Kind auf dem Weg begleiten oder ob es ihn selbstständig zurücklegen kann.
Aufgrund betrieblicher Zwänge bei den Verkehrsunternehmen können sich bei der Fortschreibung der Fahrpläne immer auch Änderungen ergeben, die aus Sicht des einzelnen Schülers eine Verschlechterung darstellen. So kommt es regelmäßig im gesamten Land vor, dass Schüler, je nach der Situation vor Ort, manchmal eine näher und manchmal eine weiter entfernt liegende Bushaltestelle nutzen müssen, um ihre Schule zu erreichen.
»Auch künftig passen wir die Fahrpläne soweit wie irgend möglich an die Bedürfnisse der einzelnen Schüler an«, versichert Florian Lorenzen. In diesem Jahr werde es noch einige Tage dauern, bis alle Hinweise abgearbeitet werden könnten.