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Foto: Bernd Höfer, Breklum

Kreishaus in der Marktstraße in Husum

07.10.2022

Startschuss für Nordfrieslands ersten Kinder- und Jugendbeirat

Sie sind zwischen 15 und 19 Jahre alt und kommen aus Humptrup, Husum, Immenstedt, Leck, Niebüll, Stedesand sowie von der Insel Pellworm. Elf Jugendliche aus dem Kreisgebiet bringen ab sofort die Interessen junger Nordfriesinnen und Nordfriesen in die Ausschüsse und den Kreistag ein. Sie können so aktiv an der Entwicklung der Region mitwirken. Am 4. Oktober 2022 wurden sie von der zweiten Jugendvollversammlung in den ersten Kinder- und Jugendbeirat des Kreises Nordfriesland gewählt.

»Von ihrer Lust, etwas für junge Menschen zu bewegen und der Politik neue Ideen zu präsentieren, konnten die elf Bewerberinnen und Bewerber die Anwesenden während ihrer Vorstellung überzeugen«, erzählt Daniel Thomsen, Leiter des Fachbereichs Jugend, Familie und Bildung.

Und so schafften es Danny Glaß, Jommi Hansen, Jakob Kohnke, Glenn Lorenzen, Talea Möller, Line Mommsen, Skade Niquet, Anna-Sophie Paulsen, Levka Paulsen, Melissa Preuschoff und Sandra Schulz allesamt in das neue Gremium. Viele von ihnen engagieren sich bereits an anderer Stelle – beispielsweise als Schülersprecherinnen beziehungsweise Schülersprecher oder in der »Fridays for Future«-Bewegung.

»Die Kinder und Jugendlichen in Nordfriesland haben ein Recht darauf, mitzudiskutieren. Ich freue mich deshalb sehr, dass sie sich mit einem eigenen Gremium nun genau dort einbringen können, wo Entscheidungen getroffen werden, die ihr Leben betreffen. Den Mitgliedern des Kinder- und Jugendbeirats wünsche ich spannende Debatten und viel Erfolg für das, was sie sich vornehmen«, hält Landrat Florian Lorenzen fest.

Alle zwei Jahre wird das Gremium künftig von der Jugendvollversammlung gewählt. Die Mitglieder des Beirats sind Ansprechpartner für die Anliegen der jungen Menschen in Nordfriesland. Mit einem eigenen Rede- und Antragsrecht können sie diese in die Ausschüsse und den Kreistag des Kreises Nordfriesland hineintragen. Zudem steht ihnen ein jährliches Budget in Höhe von 10.000 Euro für eigene Projekte zur Verfügung.

Erste Schwerpunkte stehen

Bereits im Vorfeld der Wahl diskutierten die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jugendvollversammlung in fünf Gruppen über die Themenschwerpunkte, die der Beirat zuerst aufgreifen soll. Ganz oben auf der Agenda: Klima und Nachhaltigkeit.

So wünschen sich die Jugendlichen den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, der Fahrradwege sowie der grünen Tank- und Ladestellen. Auch die Anzahl der Mülleimer im öffentlichen Raum soll zunehmen. Zudem sollte ihrer Meinung nach ein größerer Beitrag zur Plastikvermeidung und gegen die Lebensmittelverschwendung geleistet werden.

Ebenso auf der Prioritätenliste: die Digitalisierung der Schulen, eine bessere Aufklärung über lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und queere Themen sowie die Stärkung der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Voraussichtlich nach den Herbstferien wird das Gremium die Arbeit an den Schwerpunkten mit einer ersten offiziellen Sitzung aufnehmen.

»Die zweite Jugendvollversammlung hat deutlich gemacht, dass Jugendliche und Politik ganz klar zusammenpassen. Es gibt viele Themen, die sie bewegen und zu denen sie etwas zu sagen haben. Es liegt an uns Erwachsenen, ihnen mehr zuzutrauen und denjenigen zuzuhören, über deren Zukunft die Politik entscheidet«, verdeutlicht Daniel Thomsen.

Der Kreistag beschloss deshalb schon 2018, eine aktive Kinder- und Jugendbeteiligung zu etablieren. Dem daraufhin geformten Arbeitskreis schlossen sich Vertreterinnen und Vertreter politischer Jugendorganisationen, der Jugendzentren, des Kreisjugendrings, der Kreistagsfraktionen sowie der Kreisverwaltung an. Zusammen entwickelten sie das Format der Jugendvollversammlung und legten damit den Grundstein für das Vorhaben. Am 17. Juni 2022 entschied sich der Kreistag schließlich einstimmig für die Einrichtung eines Kinder- und Jugendbeirates.