Husum: Neueröffnung des Schlosscafés am 4. April
Landrat Florian Lorenzen kann seine Freude nicht verbergen: »Anfang April wird das Café im Schloss vor Husum neu eröffnet. Das wertet eines der kulturell wertvollsten Gebäude an der Westküste Schleswig-Holstein mit seinem Museum und seinen Veranstaltungsräumen noch einmal zusätzlich auf«, sagt er.
Die neuen Pächter sind Emanuel Aigner und Stephanie Krützfeldt. Viele Husumer kennen das Paar als Betreiber des Eiscafés »Giovanni L.« im Einkaufszentrum Theo. »Zusätzlich ein Café in historischer Kulisse zu eröffnen, stellt natürlich eine große Herausforderung dar. Aber wir sind von unserem Konzept überzeugt und freuen uns darauf, im Schlosscafé alte und neue Gäste begrüßen zu können«, erklären die beiden.
Wo bald wieder Kaffee und Kuchen im Mittelpunkt stehen, befand sich jahrhundertelang der Küchentrakt des Schlosses. Im Jahr 2004 eröffnete das zur Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie (NDG) gehörende Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk dort ein Ausbildungscafé für junge Menschen mit Behinderungen. Obwohl es sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt entwickelte, wurde der Pachtvertrag auf Wunsch der NGD zu Ende 2021 einvernehmlich beendet. Hintergrund waren veränderte Rahmenbedingungen bei der NGD.
Räume im Schloss frisch renoviert
»Für den Kreistag und uns stand fest, dass wir die Immobilie wieder an Gastronomen verpachten wollten«, berichtet Bernd Petersen, der Leiter des Fachdienstes Gebäude und Liegenschaften der nordfriesischen Kreisverwaltung.
Aufgrund von Abnutzung und neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen mussten die Räume jedoch zunächst gründlich renoviert werden. Niels Friedrichsen achtete als Hochbauingenieur des Kreises darauf, die historischen Gegebenheiten bestmöglich zu erhalten. Er und Bernd Petersen erinnern sich an Dutzende Baubesprechungen mit den Denkmalschutzexperten der Verwaltung.
Gastronomie-Branche unter Druck
Schon während die Bauarbeiten noch liefen, schrieb der Kreis die Verpachtung öffentlich aus. »Wir hatten ernsthafte Interessenten, doch die Übernahme eines solchen Betriebes ist natürlich auch für einen erfahrenen Gastronomen nicht einfach: das Konzept, die Finanzierung, die familiäre Situation – alles muss passen, sowohl betrieblich als auch privat«, weiß Liegenschaftsmanager Petersen.
Zudem stehe die Gastronomie zurzeit bekanntlich ohnehin unter Druck. Deshalb mussten einige Bewerberinnen und Bewerber am Ende doch wieder absagen, nachdem sie bereits viel Herzblut in die Vorbereitung gesteckt hatten.
Pächter-Paar voller Ideen
Auch Emanuel Aigner und Stephanie Krützfeldt haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. »Wir stecken jedoch voller Ideen und kennen uns in der Region aus. Das sind Vorteile, die uns sehr optimistisch in die Zukunft blicken lassen«, sagen die beiden. Ihr Café wird 68 Sitzplätze haben, davon rund zwei Drittel in den Innenräumen und ein Drittel im Schlosshof. Drei Vollzeit- und eine Teilzeitkraft werden die Gäste verwöhnen. Bei großem Andrang kommen bis zu sieben Aushilfen dazu.
Design skandinavisch, Produkte aus der Region
»Wir wenden uns sowohl an Einheimische als auch an Urlauber und Tagesgäste. Beim Design orientieren wir uns am skandinavischen Lebensstil mit dem Fokus auf Dänemark – natürlich modern interpretiert«, betont Stephanie Krützfeldt. Getragen werde das Konzept durch die Fokussierung auf regionale Produkte. In jedem Bereich solle nachhaltig gewirtschaftet werden. Dazu gehöre auch, nordische Speisen anzubieten und je nach Saison unterschiedliche, in der Region erzeugte Lebensmittel zu verwenden.
Landrat Florian Lorenzen lobt: »Ich finde die Pläne unserer neuen Pächter sehr überzeugend und gehe davon aus, dass das Schlosscafé sich jederzeit über einen regen Zulauf freuen kann.«
Reibungslose Kommunikation zwischen Pächter und Verwaltung
Um die reibungslose Kommunikation zwischen Pächter und Verpächter auch künftig sicherzustellen, hat Doris Cramer aus dem Fachdienst Gebäude und Liegenschaften die Rolle der ständig erreichbaren Koordinatorin übernommen – von der Übernahme der Einrichtungsgegenstände bis zu Fragen des Denkmalschutzes im laufenden Betrieb.
Eröffnungsveranstaltung am 4. April
Stephanie Krützfeldt und Emanuel Aigner planen ganzjährig großzügige Öffnungszeiten, und zwar dienstags bis sonntags von 8:30 bis 18 Uhr, nur montags ist Ruhetag. Unter der Woche gibt es bis 11:30 Uhr ein Frühstücksangebot, am Wochenende bis 13 Uhr.
Ein erster Probelauf findet am 30. März mit einer bereits gebuchten, geschlossenen Kaffeegesellschaft statt. Am 4. April sind alle Interessierten zu einer großen Eröffnungsveranstaltung eingeladen, am 5. April beginnt der offizielle Betrieb.